Aufruf 2019

Mobilität für alle – raus aus der Autofalle

Fahrrad- und Rollstuhldemo am 7.9.2019 über die Nordtangente des Oldenburger Stadtautobahnrings
Auftaktkundgebung 15 Uhr HBF Süd Oldenburg

Anmerkung: Dies wird eine inklusive Versammlung. Wir werden im Familien und (e)-Rollstuhl freundlichen Tempo fahren (anfangs ca. 10km/h)!

Jährlich neue Temperaturrekorde, Hitzesommer, Dürren, Starkregen. Die globale Klimakrise – verursacht durch die Emission verschiedener Treibhausgase durch den Menschen – ist bereits heute spürbar. Doch anstelle von Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen, melden einige Sektoren sogar einen Anstieg der Emissionsmengen. So auch der Verkehrssektor, welcher gegenwärtig für rund 20% der deutschen CO2-Emissionen verantwortlich ist. Diese entfallen wiederum zu zwei Dritteln auf sogenannten motorisierten Individualverkehr – sprich: Autos. [1]

Das Auto ist gemeinsam mit dem Flugzeug das emissionsintensivste aller Verkehrsmittel. Im Vergleich: Ein Auto mit Verbrennungsmotor stößt pro Personenkilometer nahezu die vierfache Menge klimaschädlicher Treibhausgase wie Schienenverkehr aus und knapp zweimal so viel wie ein städtischer Linienbus. Vor dem Hintergrund der rasant voranschreitenden Klimakrise erscheint ein Umdenken dringend notwendig.

Doch nicht nur fahrend verursacht das Auto Probleme: Mit einer durchschnittlichen täglichen Nutzungsdauer von etwa einer Stunde steht das Auto die restlichen 23 Stunden auf einer Fläche von etwa 12m² – einem kleinen WG-Zimmer. Das ist allerdings noch nicht der gesamte Platzbedarf eines Autos. Benötigte Parkplätze, Fahrbahnen und Sicherheitsabstand summieren sich schnell auf die Fläche einer ganzen Wohnung auf – pro Fahrzeug.

Klassischer motorisierter Individualverkehr kann folglich nicht zukunftsfähig sein. In einer Welt, die durch Platzmangel in Städten gekennzeichnet ist, in der immer wieder Grenzwerte für die Belastung der Luft durch Stickoxide und Feinstaub überschritten werden und die sich mit dem Klimawandel als einer, in dieser Form nie dagewesenen Herausforderung konfrontiert sieht, muss Mobilität viel mehr leisten, als es das Auto kann. Aus diesem Grund wollen wir genau dort demonstrieren wo die fehlgeleitete autozentrierte Verkehrspolitik in Oldenburg stadtweit sicht- und ständig hörbar ist: Auf dem Oldenburger Stadtautobahnring, genauer dessen Nordtangente.

Es gibt verschiedenste Wege, wie eine solche Mobilitätswende in Oldenburg konkret gestaltet werden kann. Denkbar wären zum Beispiel der Bau von Fahrradschnellstraßen, eine Umwandlung des Innenstadtrings zur Einbahnstraße für PKW, doch weiterhin befahrbar für ÖPNV und Fahrräder, die Implementierung eines ernstzunehmenden Park & Ride Systems, das Errichten weiterer Stadtteilbahnhöfe, die Ausweitung des Busnetzes, sowie die Erhöhung ihrer Taktraten – bestensfalls kombiniert mit günstigen oder kostenlosen Fahrscheinen. Wir fordern, dass derartige Maßnahmen ernsthaft diskutiert und zeitnah umgesetzt werden. Komm zur Demo und mach gemeinsam mit uns Druck: Für eine städtische Verkehrspolitik den Menschen und nicht den Blechlawinen!

Unter https://mobilol.de/ideen bist du herzlich eingeladen, deine eigenen Ideen / Forderungen für ein gerechtes Mobilitätskonzept in Oldenburg einzureichen oder für die Ideen anderer abzustimmen.

[1] https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/klimaschutz_in_zahlen_2018_bf.pdf

* Komm gern auch mit Rolli